Mit Beethovens Neunter in den Ruhestand

Mihai Belu spielte 37 Jahre lang Geige in der Norddeutschen Philharmonie Rostock

Der große Beethoven ganz zum Schluss: Seit 37 Jahren ist Mihai Belu Mitglied der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Am 31. Dezember war sein letzter Arbeitstag. Es erklang die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven beim Silvesterkonzert im Großen Haus des Volkstheaters. Mihai Belu spielte die 1. Violine. „Die Neunte ist schon ein guter
Abschluss“, sagt er schmunzelnd.

1981 sei er von Rumänien ans Theater in Rudolstadt, Thüringen, gekommen, erinnert sich Belu. Es folgte ein Studium in Weimar. Mit seiner Frau, eine Pianistin, sei er dann nach Rostock gegangen – wo Ekkehard Prophet Intendant war. „Wir haben die Herausforderung gesucht“, erzählt Mihai Belu. „Und wir wollten zusammenbleiben.“ Der Start in Rostock sei sehr aufregend gewesen. „Es gab sehr viele musikalische Höhepunkte. Rostock war einfach eine größere Nummer“, sagt der Geiger. Gern erinnere er sich an eine Bruckner-Sinfonie oder eine „Sinfonietta von Janáček“. Oder die Oper „Der Besuch der alten Dame“ – die habe ihn sehr bewegt. Schließlich seien seine Frau und er in Rostock geblieben. Zwei Töchter kamen hier zur Welt.

37 Jahre in der Norddeutschen Philharmonie Rostock sind sehr schnell vergangen. Was er im Ruhestand tun werde? „Dann fange ich an zu üben“, sagt Mihai Belu und lacht. Er werde weiter musizieren, wolle aber auch Sport treiben – Tischtennis und Bogenschießen. Sollte die Norddeutsche Philharmonie mal seine Hilfe brauchen – „sehr gern“, sagt er spontan. „Ich werde die Geige nicht an den Nagel hängen.“

Mihai Belu bei einer Probe im Orchester. Foto: Thomas Ulrich