Philharmonisches Konzert der Norddeutschen Philharmonie Rostock leitet Daniel Geiss, Generalmusikdirektor der Philharmonie Neubrandenburg
Viele Klassikfreunde wird es freuen: Die Norddeutsche Philharmonie Rostock bringt beim 2. Philharmonischen Konzert der Saison 2025/26 eine der beliebtesten Beethoven-Sinfonien zu Gehör: die Schicksalssinfonie. Das Anfangsmotiv ist so eingängig und berühmt, dass es auch in der Gegenwart immer wieder gern von Musikern adoptiert wird. Das Schicksal klopft an die Pforte, soll nach Überlieferung Ludwig van Beethoven geäußert haben. Gespielt wird die meisterliche Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 von Ludwig van Beethoven, uraufgeführt am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien.
Am Rostocker Dirigentenpult im Volkstheater debütiert Daniel Geiss, Generalmusikdirektor der Philharmonie Neubrandenburg und des Landestheaters Neustrelitz. Er wurde in Essen geboren, studierte in den USA und begann auch dort seine Karriere. Seit 2020 wirkt er als künstlerischer und musikalischer Leiter des Belgrade Chamber Orchestra. In den Jahren 2021/22 war Daniel Geiss Musikdirektor des Brixen Classics Festivals in Italien. Seit 2023 arbeitet er als Generalmusikdirektor mit der Philharmonie Neubrandenburg.
Die Norddeutsche Philharmonie Rostock wird unter seiner Leitung das Oktoberkonzert mit einem Werk von Richard Strauss (1864-1949) eröffnen. Die Metamorphosen Es-Dur für 23 Solo-Streicher offenbaren den seelischen Zustand des deutschen Komponisten am Ende des Zweiten Weltkrieges. Besonders die Zerstörung des Münchner Nationaltheaters, seiner langjährigen Wirkungsstätte, erschütterte ihn sehr. Strauss schrieb damals in einem Brief, er sei in „verzweifelter Stimmung! Das Goethehaus, der Welt größtes Heiligtum, zerstört. Mein schönes Dresden-Weimar-München, alles dahin!“ In seinem letzten großen Orchesterwerk widmet sich Strauss auf eindringliche und klagende Weise den menschlichen und kulturellen Verwüstungen. Leise Töne erzählen von Trauer und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung auf Menschlichkeit. Das Werk wurde am 25. Januar 1946 in Zürich vom Collegium Musicum unter der Leitung von Paul Sacher uraufgeführt. Der Schweizer Dirigent und Mäzen Sacher hatte Richard Strauss 1944 den Kompositionsauftrag erteilt.
Nach Richard Strauss folgt ein Komponist der Gegenwart, der Strauss sehr verehrt und ihm auch schon mehrere Stücke und Lieder gewidmet hat. Der Rostocker Oliver Gruhn, seit vielen Jahren Solo-Posaunist in der Norddeutschen Philharmonie, arbeitet erfolgreich auch als Komponist. Er ist mehrfacher Preisträger von Kompositionswettbewerben in London und Québec. Erst in diesem Jahr gewann er erneut den Absolute Platin Award beim Canadian International Music Competition für die Komplettierung der „Nacht“ von Richard Strauss. Im Volkstheater wird sein sommerlicher Orchesterliederzyklus nach Texten von Hermann Hesse und Ricarda Huch vorgestellt. Es singt die großartige Sopranistin Diana Schnürpel.
Termin Großes Haus Rostock: Das 2. Philharmonische Konzert beginnt am 26. und 27. Oktober um 18.00 Uhr und am 28. Oktober um 19.30 Uhr. Jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn findet eine Einführung statt. Am Dienstag lädt das Orchester im Anschluss an das Konzert zur Philharmonischen Lounge ein.

