Carl Maria von Weber / Paul Constantinescu
Leitung: Marcus Bosch
Klavier: Oliver Triendl
Carl Maria von Weber: Ouvertüre zur Oper Oberon (1826)
Paul Constantinescu: Konzert für Klavier und Orchester (1952)
Paul Constantinescu: Hochzeit in den Karpaten Rumänisches Hochzeitsballett (1943)
Das 4. Philharmonische Konzert der Saison 2023/24 trägt den Titel „Zur Hochzeit“. Doch bevor die Norddeutsche Philharmonie Rostock unter Leitung ihres Chefdirigenten Marcus Bosch zum ausgelassenen Fest bittet, erklingt die Ouvertüre der berühmten Elfenoper „Oberon oder der Schwur des Elfenkönigs“ von Carl Maria von Weber (1786-1826). Mit Oberons Horn werden die Abende am 10., 11. und 12. Dezember eröffnet. Die Ouvertüre vereint die schönsten Melodien der romantischen Oper über Treue und Liebe.
Den Auftrag, für London eine Oper zu komponieren, erhielt der deutsche Komponist, Dirigent und Pianist 1824 vom Direktor des Londoner Theaterviertels Covent Garden Charles Kemple. Carl Maria von Weber, seit 1817 musikalischer Leiter der deutschen Oper in Dresden, hatte mit seinem „Freischütz“ (1821 uraufgeführt) einen aufsehenerregenden Erfolg gefeiert. Nun sollte er sich entscheiden, ob er lieber Faust oder Oberon komponieren wolle. Im heutigen Dresdner Stadtteil Hosterwitz bei Pillnitz widmete er sich dem Elfenstoff und schrieb wesentliche Teile der Oper. Die Uraufführung fand am 12. April 1826 unter der musikalischen Leitung des Komponisten im Königlichen Opernhaus in London statt. Seine Heimreise konnte er nicht mehr antreten, er verstarb am 5. Juni an den Folgen einer Tuberkulose.
Rumänischen Komponisten neu entdeckt
Der zweite Konzertteil im Rostocker Großen Haus ist im Dezember einem Komponisten gewidmet, der vielen Zuhörern vermutlich unbekannt ist. Paul Constantinescu (1909-1963), rumänischer Komponist, mehr als 20 Jahre Professor für Komposition am Konservatorium Bukarest, gehört zu den Neu-Entdeckungen des Rostocker Orchesters. Die Musik entführt die Zuhörer in die Heimat des Komponisten, ist von orientalischen, byzantinischen sowie balkanischen Traditionen beeinflusst. Das Hochzeitsballett „Nunta in Carpati“ (Hochzeit in den Karpaten), welches 1938 uraufgeführt wurde, ist von feurig-dramatischem Charakter, hat aber auch fröhlich-tänzerische und melancholische Elemente. Die Geigen werden strapaziert und Blas- und Rhythmuselemente gekonnt eingesetzt, um musikalische Bilder vom Leben der Menschen in den Gebirgsdörfern entstehen zu lassen.
Die Norddeutsche Philharmonie Rostock stellt außerdem von Paul Constantinescu das Konzert für Klavier und Orchester (1952) vor. Den Solopart übernimmt der Pianist Oliver Triendl, der sich als Fürsprecher für vernachlässigte und wenig gespielte Werke engagiert. Der Umfang seines Repertoires ist wohl einzigartig und umfasst etwa 90 Klavierkonzerte sowie Hunderte von kammermusikalischen Stücken. Viele davon hat er erstmals auf die Bühne gebracht bzw. auf Tonträger dokumentiert. Oliver Triendl wurde 1970 in Mallersdorf (Bayern) geboren, ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe und arbeitet solistisch mit zahlreichen renommierten Orchestern.
Besetzung
Leitung Marcus Bosch
Klavier Oliver Triendl